Wespen – manchmal nervig, aber vor allem nützlich

Inhaltsverzeichnis

• Was wollen die Wespen überhaupt von uns?
• Wie verhalte ich mich Wespen gegenüber richtig?
• Was tun, wenn ich doch gestochen wurde?
• Wie halte ich Wespen von der Terrasse fern?
• Was kann ich gegen Wespen am und im Haus tun?
• Was mache ich, wenn ich ein Wespennest am Haus oder im Garten habe?
• Was kann ich gegen Erdwespen tun?
• Warum gab es 2022 so viele Wespen?
• Welchen Nutzen haben Wespen?

Es gibt allein in Deutschland mehrere hundert Arten von Wespen. Die allermeisten Arten leben solitär, die Königin versorgt ihre Brut allein. Die anderen Arten leben sozial, bilden also Staaten mit Arbeiterinnen und ausgerechnet von den sozialen Arten haben es auf zwei unser Essen abgesehen: die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe.
Sie suchen auf unseren Tischen nach Nahrung für sich und für ihre Jungköniginnen. Dabei haben sie es nicht nur auf Süßes, sondern auch auf deftiges wie Fleisch oder Wurst.

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Das Wichtigste ist, auch wenn es schwerfällt: Ruhe bewahren! Bei hektischen Bewegungen fühlt die Wespe sich bedroht und sticht möglicherweise zu. Generell stechen Wespen, genauso wie Bienen und Hornissen, nur zu, wenn sie sich bedroht fühlen oder ihr Nest bzw. ihre Königin bedroht wird. Wegpusten ist ebenfalls keine gute Idee, da das Kohlendioxid im Atem ein Alarmsignal bei Wespen auslöst und aggressiv werden.
Los wird man Wespen am besten mit einer einfachen Sprühflasche: Diese gut ausspülen und mit Leitungswasser befüllen. Wenn sich eine Wespe nähert, einfach mit ein wenig Wasser besprühen. Durch die feinen Tröpfchen denkt die Wespe, dass es zu regnen beginnt und flüchtet in ihr Nest.

Zunächst sollte man den Ort verlassen, an dem man gestochen wurde, da Wespen mehrfach zustechen können.
Es hilft, auf den Stich kann man eine halbierte Zwiebel zu drücken. Ätherische Öle in der Zwiebel lindern den Schmerz und die Schwellung. Besser sind elektronische Stichheiler, die den Stich mit Wärme behandeln und so die Schwellung und den Juckreiz minimieren. Diese sollten unmittelbar nach dem Stich und mehrfach angewandt werden. Anschließend kann man die Einstichstelle kühlen, um die Schmerzen zu lindern.

Nahrungsmittel und Getränke sollten auf jeden Fall bedeckt werden. Zudem sollte man nach dem Essen die Reste wegräumen und kleinen Kindern das Gesicht und die Hände abwischen. Parfüm, Cremes oder Holzmöbelpolitur ziehen Wespen ebenso an.
Von Säften oder offenen Bierflaschen als Wespenfalle rät der NABU ab, da die Tiere darin einen qualvollen Tod sterben und es durch das Bundesnaturschutzgesetz verboten ist.
Einen kleinen Teller mit halbierten Weintrauben in den Garten stellen hilft, um die Wespen vom Esstisch abzulenken. Dieser kann allerding auch dazu führen, dass viele Wespen angelockt werden und sich einige an Ihren Tisch verirren. Daher muss das Obst einige Meter von der Terrasse entfernt stehen.

Zunächst ist es sinnvoll, Fenster und Türen mit Fliegengittern auszustatten. Besonders in der Küche und in Kinderzimmern. Sollte es doch eine Wespe ins Haus geschafft haben, fängt man sie am besten mit einem Glas ein, schiebt vorsichtig ein Blatt Papier drunter und lässt sie draußen frei.

In den meisten Fällen stört ein Wespennest nicht und solange man die Hauptflugbahn nicht versperrt und Erschütterungen rund um das Nest vermeidet, wird man auch von den Wespen in Ruhe gelassen.
Ist es dennoch nicht zu verhindern, dass das Nest weg muss (z.B. aufgrund von kleinen Kindern oder Allergie), sollte man einen Berater um Hilfe bitten.
Unter https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/unb-liste-43435.html findet man eine Liste der Naturschutzbehörden in Niedersachsen. Für den Landkreis Rotenburg findet man unter https://www.lk-row.de/portal/seiten/tierartenschutz-ansprechpartner-1177-23700.html den richtigen Ansprechpartner. Die Beratung ist meist kostenlos.
Das Nest selbst zu entfernen oder umzusiedeln ist verboten und kann mehrere tausend Euro Bußgeld kosten.

Für Erdwespen gilt zunächst das Gleiche wie bei allen anderen Wespen: Das Töten oder Umsiedeln ist verboten. Auch hier sollte ein Experte hinzugezogen werden.
Vorbeugend kann man allerdings Kräuter wie Basilikum oder Lavendel pflanzen, die wie Tomaten- oder Knoblauch-Pflanzen eine abschreckende Wirkung auf Erdwespen haben. Zudem kann man verlassene Nester im Herbst zerstören, damit es im nächsten Jahr nicht erneut bewohnt wird.

Wie so vieles hat auch dies mit dem Klimawandel zu tun. Wespen stört das heiße, trockene Wetter nicht. Durch einen warmen Mai sind kaum Wespenköniginnen gestorben und konnten ihre Nester bauen. Zudem waren sie in diesem Jahr besonders aggressiv, weil viele Insekten, die als Nahrung der Wespen dienen, die Hitze und Trockenheit nicht überlebten. So haben mehr Wespen als sonst nach Nahrung auf unseren Esstischen gesucht.

Anders als Bienen sind Wespen und Hornissen keine Vegetarier. Sie jagen nach Mücken, Brummer, Fliegen, Blattläusen und anderen Schädlingen. Laut dem BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz) frisst ein kleiner Wespenstaat bis zu 3.000 dieser Insekten.
Außerdem sind Wespen wichtige Bestäuber und tragen somit zur Erhaltung der Natur bei.

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